Kloster Marienberg in Helmstedt
Schatzkammer und Ausbildungsstätte für evangelische Paramentik

Von den Anfängen in der Romanik bis zur heutigen Nutzung
Im Jahre 1176 wurde Kloster Marienberg für die Augustiner Chorfrauen gegründet und zu Ehren Marias benannt. Während die Stadt Helmstedt im Krieg 1199 zerstört worden war, blieb das Kloster unversehrt. Auch bei einer Belagerung 1279 beschützte die Namenspatronin ihr Kloster. Im Zuge der Reformation wurde die Anlage 1569 aufgelöst und aus den Ruinen im 19. Jahrhundert wieder errichtet. 1940 verboten die Nationalsozialisten eine Privatschule für Mädchen. Heute wird erfolgreich die Tradition einer Paramentenwerkstatt fortgeführt.
Die Pfarrkirche
Von der romanischen Innenausstattung der Stiftskirche sind einige Fragmente der Glasmalerei aus dem Jahre 1200 erhalten geblieben. Sie schmücken heute ein Fenster im nördlichen Querhaus. Unter dem Hauptsims durchzieht fast vollständig ein Rundbogenfries das Gebäude. 1860 wurde ein spätromanisches Rundbogenportal im Westflügel mit einer reichen Ornamentik erneuert.
Die Paramentenwerkstatt
Es ist den Bemühungen von Charlotte von Ventheim und Gräfin Anne von der Schulenburg zu verdanken, dass im 19. Jahrhundert eine Paramentenwerkstatt wieder belebt wurde. Inzwischen ist die Einrichtung nach 150 Jahren Erfahrung eine anerkannte Ausbildungsstätte für Textilgestaltung. Neben der Herstellung und Restaurierung liturgischer Gewänder, werden moderne Strick- und Webarbeiten gefertigt. Besucher können an Vorträgen und Führungen in die Schatzkammer für mittelalterliche Textilien teilnehmen.